Pilgerbericht 2018
von unserer Pilgerschwester
Ursula Großkopf
über die Trier-Wallfahrt der Sankt Matthias Bruderschaften Vorst und Holzbüttgen
vom 05. bis 09. Mai 2018.
Das diesjährige Motto lautet: Kommt und seht!
Freitag der 04.05.2018
Nach langer Überlegung habe ich mich entschieden, morgen mit nach Trier zu pilgern
Dana, mein Enkelkind, kämpft seit Sonntag um ihr Überleben! Mein Entschluss steht
fest, denn hier kann ich eh nichts tun!
Deshalb werde ich diese Strecke für Dana gehen. Dann die Nachricht heute Abend,
Dana hat den Beatmungsschlauch gezogen bekommen, atmet mit kleiner
Unterstützung wieder alleine. Jetzt weiß ich, dass ich die richtige Endscheidung
getroffen habe: Ich werde pilgern!!
An dieser Stelle bitte ich um Verzeihung, wenn ich Orte oder andere Details
verwechseln sollte!
Samstag 05.05.2018
Mein Wecker reißt mich um 2:45 Uhr aus dem Schlaf. Schnell einen Kaffee trinken,
Körperpflege und rein in die Wanderkleidung. Alles geht reibungslos. Schon stehe ich
auf der Straße und Waltraud, meine Schwester holt mich ab.
Pünktlich um 4:30 Uhr stehen wir vor „Sieben Schmerzen“ in Holzbüttgen. Unsere
Koffer stapeln wir im Anhänger von Wied, (der noch mein persönlicher Retter sein
wird.) Die Begrüßung der anderen Pilger ist wie immer sehr herzlich. Obwohl wir alle
noch sehr verschlafen aussehen, mit halb geschlossenen Augen, sind alle, so wie ich es
sehe, frohen Mutes.
Marion schaut noch etwas grimmig aus der Wäsche. Ich sollte morgens früh erfahren,
dass man mit Marion besser morgens noch nicht spricht.
5:00 Uhr Messe mit Pfarrer Peter Seul
Die Messe ist sehr ergreifend für mich und wurde natürlich wieder von einigen
Mitpilgern sehr liebevoll vorbereitet. Als das Lied “ Wenn das Brot das wir teilen…“
gesungen wird, kommen mir Tränen der Freude, dass ich wieder dabei sein darf. Mein
zweiter Pilgerweg nach Trier sollte nun beginnen. In der Kirche sitzen auch Pilger die
im letzten Jahr mit uns gepilgert sind. Sie beten mit uns, können aber leider dieses
Jahr nicht mitgehen. Sie sind extra gekommen um uns zu verabschieden und uns
einen guten Weg zu wünschen. Lydia sagt uns, das die Pläne der Schlaflisten am
Ausgang liegen und sich jeder einen Plan mitnehmen soll. Pfarrer Peter Seul gibt uns
seinen Pilgersegen und nun geht es los.
6:30 Uhr pünktlich brechen wir auf. Heijo unser Brudermeister treibt uns an zum
Aufbruch. Der erste Tag, die ersten 50 km treten wir mit gutem Mut an. Es wird kaum
gesprochen, jeder geht noch seinen Gedanken nach. Nach den Gebeten werden dann
auch einige Gespräche begonnen.
Ich erzähle Lydia von Dana. Sie meint: „ Ich gehe mit aller Kraft für die kleine Maus
mit und das nächste Gebet ist für Dana.“ Mir kommen die Tränen, alle beten für mein
Enkelkind.
Wir erreichen pünktlich die erste Station in Scherfhausen.Hier ist nun die Gelegenheit
anzusprechen. Magdalene verteilt Brustkaramellen an uns. Jede Tüte hat sie mit einer
Muschel und bunten Bändchen geschmückt. Alle finden eine geeignete Stelle an ihrer
Kleidung, um dieses Schmuckstück auf unserem Weg zu präsentieren. Es gibt eine
kleine Stärkung, das erste Pilgerwasser wird getrunken. Nach einem Gebet und Gesang
am Kreuz treibt Heijo uns zum Aufbruch.
Bedburdyck
Kleine Trink- und Pippipause. Wie immer bin ich natürlich unter den ersten, die im
Gebüsch verschwinden.
Gustorf
Frühstück: Mein Handy zeigt 21,75 km an.
9:55 Uhr: Ich wundere mich nicht mehr über unsere Pünktlichkeit, da ich es vom
letzten Jahr noch weiss, dass wir alle Ziele Punktum erreichen. Klaus ist zum 10. Mal
dabei, Elfi hat heute Geburtstag, deshalb geben beide hier ein Frühstück aus. Es gibt
belegte Brötchen, kalte Getränke und Kaffee.
In diesem Jahr haben wir zwei gute Feen für unsere Füße dabei. Hildegard die, wie ich
in den nächsten Tage erfahren werde, auch immer mit gepilgert ist, wurde überredet
mit zu fahren um Uschi zu unterstützen. Wir werden feststellen, dass diese gute Seele
nicht nur eine Bereicherung für unsere Füße ist. Die ersten Blasen werden behandelt.
Heijo blickt auf die Uhr und es geht wieder weiter. Gut dass alles so klasse organisiert
ist und an allen vereinbarten Stationen unsere Fahrer stehen. Dort füllen wir unsere
Flaschen auf und trinken das bereitgestellte Wasser. Wie unser Leibarzt Willi zu
berichten weiß, ist das Pilgerwasser zwischendurch trinken gut gegen Rheuma.
Bedburg
Mittagessen bei km 32,7
Nudeln, Kartoffeln, Gulasch, Gemüse und Salat werden in der „Altstadtstuben“ als
Buffet serviert. Im Gespräch mit andere Pilgern höre ich, dass nicht nur ich es schwer
habe zu laufen. Einige kommen nicht richtig von der Stelle. Wie ich empfinden sie,
dass der Weg heute sehr beschwerlich wirkt und wir nehmen uns vor uns gegenseitig
anzutreiben.
Uschi und Hildegard haben schon alle Hände voll zu tun, denn die ersten Blasen
müssen behandelt werden.
Thorr
Die nächste Station ist erreicht. Es gibt Erdbeerkuchen und Kaffee und wir freuen uns
über das schöne Wetter, das eigentlich zum pilgern schon ein wenig zu warm ist. Aber
ich hatte es auch so bestellt, nun darf ich nicht klagen. Beim Aufbruch müssen sich alle
erst wieder eineiern.
Kapelle
Hier sind 15 Minuten eingeplant für Gebete und Gesang. Nun werden wir einige km
mit dem Bus fahren.
Tagesziel ist erreicht mein Handy zeigt mir 47,92 km.
Die erste Nacht schlafen wir mit 6 Frauen außerhalb von Blatzheim in einem
Appartement. Aus organisatorischen Gründen müssen wir unsere Koffer vor dem
Abendbrot in unsere Pension bringen. Nach einer schier unendlichen Irrfahrt gelingt es
uns, die Unterkunft zu finden, wir bringen die Koffer auf die Zimmer, die über eine
Treppe zu erreichen sind und nach diesem Tag gefühlt bis ins Unendliche geht. Ich
stelle fest: Mein Koffer ist viel zu voll.
Wir fahren zurück und in der Gaststätte „Zum Kreutz“ nehmen wir eine Brotzeit zu
Abend. Danach werden wir wieder in unsere Unterkunft gefahren und bekommen
noch Information über Abfahrzeit für den nächsten Morgen. Nachdem das Chaos beim
Duschen ausbleibt, verteilt Irmgard noch an jeden einen Schluck Kirschwasser. Trotz
der vielen km haben wir alle noch super gute Laune und Odilia liest uns zwei, an die
Lachmuskeln gehende, Geschichten vor. Für uns unerwartet, stehen plötzlich die
männlichen Radpilger vor unserer Türe . Es wird ein geselliger Abend, den wir um 23
Uhr beenden.
Fazit des Tages
Einen guten Tag erkennst du daran, dass du keine Zeit hast Bilder zu machen….
Sonntag 06.05.2018
Nach einer kurzen Nacht stehen wir nach und nach ab 3:00 Uhr wieder im Bad. Ich
stelle die Kaffeemaschine an. Es gibt ein schnelles Frühstück und dabei stellen wir fest,
dass wir viel zu früh aufgestanden sind. 4:30 Uhr Koffer verstauen und auf geht’s!
Uschi und Hildegard verarzten bereits die ersten Füße als wir im „Hotel Kreutz“ in
Blatzheim ankommen. Wie immer pünktlich starten wir in den Morgen.
Fliegerhorst Nörvenich
10,50 km: 5 Min. Pause
Eggersheim
7.00 Uhr: Ausgiebiges Frühstück im “ Eggersheimer Hof.“
Vettweiss
Da wir am Bahnsteig noch etwas Zeit haben machen wir einige Fotos von uns. Franz,
unser Fahrer, verteilt Süßigkeiten, das hebt unsere gute Laune.“ Wir singen Schatzi
schenk mir ein Foto.“ Der Zug ist pünktlich und wir fahren zum Depot.
Unterwegs machen wir uns immer darauf aufmerksam wenn ein Auto oder Fahrrad
kommt, damit wir an die Seite gehen können. Unser Versorgungsfahrzeug mit Franz
am Steuer nähert sich von hinten. Es wird gerufen:“ Auto von hinten“ Odilia darauf:
“ Nein! Franz!“. Keiner kann sich das Lachen verkneifen.
Depot
Es geht zum „Zülpicher Kreuz“, wo wir eine kurze Andacht halten.
„Zur Stehle“ geht es bergauf. Willi, unser „Doktor Esser“ hat Schwierigkeiten zu
laufen denn es geht steil hoch. Wir beide feuern uns gegenseitig an und erreichen
gemeinsam das Kreuz. Ja das ist Pilgern! Da zieht der Eine den Anderen mit. Franz
steht mit Süßigkeiten vor der „Stehle“. Traditionsgemäß werden hier Bilder mit den
Erstpilgern gemacht. Dieses Jahr sind es Dagmar und Hildegard.
Klaus macht noch schnell einige Gruppenfotos mit Selbstauslöser, schon geht es
weiter. Keine Frage, wir sind im Zeitplan. Dank unserem „Hund der bellt, aber nicht
beißt“ Heijo.
Eicks
Da erwartet uns eine Überraschung: Andrea, die mit Odilia die Messe gestaltet hat,
konnte aus privaten Gründen nicht mitpilgern, ist aber zur Messe da. Sie wird von uns
allen herzlich begrüßt. Die Messe ist super gestaltet, sie gibt uns Kraft, den restlichen
Tag weiter zu laufen.
Dana, meinem Enkelkind, geht es viel besser, bekomme ich nach der Messe als
Nachricht auf meinem Handy zu lesen. „Die Erde ist schön“ ist das letzte Lied in der
Messe. Nach der Nachricht muss ich sagen: „Ja die Erde ist schön“.
Mittagessen in Eicks 29,91 km.
Es gibt Möhrengemüse mit Räucherwurst, sehr lecker! Das Schöne ist, wir haben
anderthalb Stunden Zeit und können uns etwas erholen bevor es weiter geht.
Die neue Hildegard hat eine riesige Blase unter der Ferse und muss in den Bus da sie
nicht mehr laufen kann. Auch ich habe mir eine Blase gelaufen und muss zu Uschi und
Fuß- Hildegard, die auf der Wiese vor dem Lokal ihre Fußpflegestation aufgebaut
haben.
Die Radpilger müssen eher ihre Fahrt fortsetzen und so machen sie sich startklar, um
zur gleichen Zeit wie wir am Treffpunkt zu sein. Plötzlich ruft Waltraud aufgeregt
nach Willi: Gerda ist gestürzt! Zum Glück ist ihr nichts passiert. Nachdem Willi sie
eingehend untersucht und befragt hat, setzt Gerda sich aufs Rad und fährt los.
Mitten im Wald, an der Kapelle, liest Andrea die Geschichte von „Maus im Glück“
vor. Es ist so bewegend, dass sogar ein Ehepaar stehen bleibt und ganz fasziniert
zuhört wie Andrea liest. Danach wird Andrea von allen liebevoll verabschiedet und
wir ziehen weiter.
Mühlental
Pünktlich erreichen wir den Parkplatz, wo unsere Fahrer und ein Großraumtaxi auf uns
warten.
Wir fahren bis Nettersheim –Engelgau, um von dort die letzte Etappe zu gehen.
16:30 Uhr: Abmarsch, natürlich pünktlich!
Der Weg nach Blankenheim zieht sich wie Kaugummi und die ersten richtigen
Steigungen beginnen. Wir sind in der Eifel! Zu unserer Freude müssen wir dieses Jahr
in der Jugendherberge keine Betten beziehen, denn für einen kleinen Aufpreis sind die
Betten bezogen.
Nach dem leckeren Abendessen und einer Dusche sitzen wir noch bei einem Bier
draußen. Schnell werden Liederbücher geholt und wir singen aus Leibeskraft und mit
viel Spaß.
Lydia hat unseren Fahrern schöne hellgrüne Polohemden besorgt mit der Aufschrift:
„ Engel am Steuer„. Mit einem selbst gedichteten Spruch überreicht Lydia den Fahrern die Polohemden, die diese natürlich sofort anziehen. Die Freude über das Geschenk
steht den Fahrern ins Gesicht geschrieben.
An dieser stelle sollte noch mal gesagt werden: Ihr seid wirklich unsere Engel, danke
an euch.
Um 22.00 Uhr ist Bettruhe angesagt. So gehen wir mit guter Stimmung ins Bett. Heute
teile ich mir mit Marion und Astrid ein Zimmer.
Dana ist auf einem guten Weg gesund zu werden.
Fazit des Tages:
Wir sollen manchmal einfach das tun, was uns glücklich macht und nicht das,
was am besten ist.
Montag 07.05.2018
Der Wecker klingelt mich um 3:00 Uhr aus dem Schlaf, konnte gestern nicht in den
Schlaf finden. Drei Stunden müssen heute reichen, habe mich zum Kaffee kochen
gemeldet. Schnell waschen, Zähne putzen und ab in den Essensraum. Kaffee in den
Filter, aber wo ist das Wasser? Küche ist zu, also suche ich nach Wasser, unten 2
Treppen tiefer gefunden, Treppen wieder rauf Kaffeekannen an und schon ist
Hildegard da und die ersten warten schon das sie ihre Füße gemacht bekommen.
Oh nein!!! Was ist das?? Habe ich doch glatt vergessen, eine Kanne unter die
Kaffeemaschine zu stellen. Der Kaffee läuft überall hin, nur nicht in eine Kanne. Was
muss ich sehen?? Hier, neben der Kaffeemaschine, stehen zwei große Behälter mit
Wasser!
War wohl doch zu wenig Schlaf!!!!
Irmi kommt mir zur Hilfe und wischt die Schweinerei weg.
Ich lasse mir meine Blasen verarzten und esse anschließend ein Brot und trinke einen
Kaffee. Marion sagt mir, dass sie die Betten schon abgezogen hat und ich nur noch
meinen Koffer holen muss. Schwer bepackt kommt mir Waltraud entgegen, die sich
nicht nur um ihr Gepäck kümmert. Waltraud hilft Hildegard, die ja eine dicke Blase hat
und daher ihren Koffer nicht tragen kann.
Ja das sind Pilger!
Am Nonnenbach liest Klaus ein Gebet vor, das sehr zum Nachdenken anregt. Der
Schweigemarsch anschließend lässt mich nachdenken. Ja, ich habe eigentlich alles was
ich brauche. Ich habe das Glück mit zwei gesunden Kindern gesegnet zu sein, die mir
zwei super Schwiegerkinder ins Haus gebracht haben. Dazu noch insgesamt fünf
Enkel die ich über alles liebe. Ja das ist Glück! Zudem habe ich ein Dach über dem
Kopf, täglich mein Essen und Trinken. Mehr braucht man nicht zum Leben wird mir
klar.
Feusdorf
Frühstück. Mein Handy sagt 14,6 km. Auch hier ist das Frühstück sehr reichhaltig.
Hildegard mit der dicken Blase geht mit Sandalen weiter, die sie von einer
Pilgerschwester geliehen hat. Ebenso Marion, die auch sehr früh eine Blasenplage hat
und nur mit Sandalen weiter laufen kann. 40 Min vorbei und Heijo steht schon wieder
auf heißen Kohlen.
Feusdorf Pilgerstein
Klaus hat es schon wieder geschafft uns alle zum nachdenken zu bewegen.
Der blinde Junge und seine Kindheit lässt uns an unsere Kindheit denke an unsere
Eltern, die immer ihr bestes gegeben haben. Klaus verteilt ein Bild, auf dem eine kleine
Hand in einer großen Hand liegt, das passt super zur Geschichte.
Ich schaue in die Runde und merke, dass alle sich darüber Gedanken machen.
Die Rast vor Hillesheim:
Irmi wird von Heijo gefragt:“ Na, alles in Ordnung?“ Irmi außer Puste und total fertig
antwortet: „Mir ist langweilig!“ Da müssen alle lachen. Dieser Satz wird uns bis ans
Ende immer wieder zu Ohren kommen.
Nun kommen wir an die Brücke mitten im Wald. Die Brücke ist repariert! Die Büttger
Bruderschaft hat sie in Ordnung gebracht. Zum Dank hinterlegen wir eine Flasche
Schnaps. Wir machen ein Foto von dem Ort wo sie hinterlegt ist und die Flasche auch
gefunden werden und die Brücke damit getauft werden kann.
Weiter geht es! Ein riesiger Baum liegt mitten im Weg und wir müssen vorsichtig
gehen. Da! Ein auf Schrei! Albert ist gefallen. Schnell ist Hilfe zur Stelle. Gott sei
Dank ist nicht viel passiert. Albert blutet am Finger, Astrid hat Pflaster dabei, der
Finger wird verbunden und es kann weiter gehen.
Hillesheim
Mittagessen. „Der Teller“ heißt die Gaststätte.
Heute Mittag haben wir festgestellt, dass wir beim Pilgern nicht abnehmen können bei
so toller Verpflegung!
Es gibt selbstgemachte Spätzle, Putenfleisch mit zwei verschiedenen Soßen,
Schweinebraten mit Pilze und vorab einen riesigen Salat.
Wir bekommen noch nicht einmal ein Viertel auf.
Uns bleibt noch etwas Zeit, bevor es mit dem Bus nach Gerolstein geht. Auf der Straße
befindet sich ein Blumengeschäft. Ich entschließe spontan, unseren Fußfeen mal
meinen Dank auszusprechen und hole für jede eine Rose. Unser Bus kommt und es
geht wieder einmal weiter.
Büscheich
Die Täuflinge Dagmar und Hildegard werden für die bevorstehende Taufe vorbereitet.
Nun geht es bergauf bis zur Taufe, wo die Radpilger schon auf uns warten.
Heute sind auch die beiden Tagespilger- Helfer eingetroffen: Annemarie B. und
Annemarie E., die natürlich auch zur Taufe dabei sind.
Nach der Taufe und den Gratulationen geht es weiter zum Kuchen essen im Wald. Die
beiden Annemaries
haben zwei leckere Kuchen mitgebracht. Dazu gibt es Kaffee und natürlich Wasser.
Danach geht es mit unseren Bussen und dem Privat PKW von Annemarie weiter bis
zum Sportplatz in Weidenbach.
Ich gehe zu Wied ins Auto, Albert kommt im letzten Moment noch zu uns ins Auto.
Es heißt zusammenrücken. Kurzer Hand stelle ich mein linkes Bein auf den Koffer, der
sich im Fußraum befindet, wo eigentlich meine Füße hingehören.
Es ist ja nicht weit. Doch als wir am Sportplatz aussteigen, habe ich Schmerzen in der
Hüfte und kann nicht mehr laufen. Na toll! Jetzt muss ich ins Auto.
Meine Pilgerfreunde laufen weiter und ich fahre ins Hotel. Dort trinke ich mit Albert
und Wied ein Bier, hole mir meinen Zimmerschlüssel und bringe mein Gepäck schon
mal ins Zimmer. Anschließend humpele ich mit Albert zur Kirche, um in den
Gottesdienst zu gehen. Wir reihen uns ein und gehen gemeinsam in die Kirche.
Dieser Wortgottesdienst wurde von den Mitpilgern Klaus, Klaus und Marion vorbereit.
Die Messe ist sehr gut gestaltet.
Einen Kilometerstand korrekt weiterzugeben ist mir leider unmöglich, da ich einige
Strecken mit dem Auto fahren musste.
Deudesfeld
Im „Hotel zur Post“ essen wir unser Abendessen. Unserer Dana geht es immer besser.
Fazit des Tages:
Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen!
Dienstag 08.05.2018
Heute klingelt mein Wecker mal nicht. Hildegard, die Fußfee, ist mit auf meinem
Zimmer und weckt mich pünktlich um 3:45 Uhr. Da steht sie schon fertig angezogen
und zum Füßemachen bereit.
Ich habe mich entschlossen nicht mitzugehen, da es gleich sehr steil nach oben geht
und ich habe nicht viel geschlafen, da mir meine Hüfte die ganze Nacht sehr weh getan
hat. Ich gebe Heijo Bescheid und nach dem Frühstück fahre ich mit Wied und Uschi
zum ersten Treffpunkt.
Wied sagt mir, dass er ein gutes Spray aus Spanien hat, das Schmerzen weg zaubert.
Und das tut es wirklich!!
Wir fahren in die Frohnertkapelle. In der Kapelle haben Matthias und Lydia den Wort-
Gottesdienst vorbereitet. Mit sehr viel Engagement und Liebe wurde auch dieser
Gottesdienst vorbereitet und brachte uns mal wieder zum Nachdenken.
Unterwegs liest Lydia noch eine Geschichte vor, die ich leider nicht mitbekomme.
Aber das süße Herz, das sie liebevoll gestaltet hat, stecke ich mir an mein Shirt.
Vor dem Frühstück sprüht Hildegard mir das Spray auf meine Hüfte, ich stinke wie ein
ganzes Krankenhaus, aber es wirkt!!
Das Frühstück ist wie im letzen Jahr sehr interessant. So viele Sorten Marmelade. Man
weiß nicht welche zuerst unseren Gaumen verwöhnen soll, deshalb tauschen wir die
Marmeladen hin und her. Irmgard macht unser Bruderschaftskreuz wieder schön. Mit
den Röschen, die ich den Fußfeen geschenkt habe, dekoriert sie das Kreuz für heute
Abend in der Basilika.
Heijo schaut schon wieder auf die Uhr. Nach einem Lied für die Gastgeber geht es
weiter. Ich kann auch wieder mit laufen. (Danke Wied! Das ist wirklich ein
Zaubermittel!!)
Auf dem Weg nach Binsfeld geht es durch Spangdahlem, wo eine kleine Pause
eingelegt wird.
Unter einer Autobahnbrücke die in einem Tal erbaut ist und gigantisch aussieht, sagt
Lydia, dass sie den Bau miterlebt hat, in den Jahren, in denen sie mitgeht. Da kommt
Eine Stimme von hinten: „Das war doch sicher 1800?!“„Ja!“, meint Lydia und fängt an
zu lachen. Erst jetzt hat sie verstanden was gesagt wurde und wir konnten alle nicht
mehr an uns halten und lachen los.
Binsfeld
Pünktlich wie die Maurer kommen wir an. Ich freue mich schon, wie die anderen auch,
auf das Aldi-Mittags-Buffet.
Unsere fleißigen Helfer haben wieder ein hervorragendes Buffet gezaubert! (Danke an
dieser Stelle an die fleißigen Helfer. Das habt ihr sehr gut gemacht.)
Wir haben wieder einen Sorgenstein, wie im letzten Jahr, den werden wir gleich am
Bruderschaftskreuz niederlegen. Er enthält all unseren Sorgen.
Im Wald vor Zemmer machen wir noch eine Pause.
Weiter geht zum Bruderschaftskreuz. So! Nun werden die Pilger, die das erste Jahr
dabei sind den Teufel austreiben. Wir legen unsere Steine nieder.
Wir haben es geschafft!!
Der Bus steht schon abfahrbereit. Wir fahren zur Römerbrücke aber der Fahrer lässt
uns auf der falschen Seite raus. Da wir noch Zeit haben, ist es nicht schlimm. Wir
gehen den Rest einfach zu Fuß. Wir müssen noch auf die Holter warten, denn wie jedes
Jahr ziehen wir mit ihnen ein.
An der Basilika angekommen erfahren wir, dass die Holter sich verspäten und wir
müssen alleine einziehen.
Wie im letzten Jahr kann ich meine Tränen nicht zurückhalten. „Großer Gott wir loben
dich“ geht nun mal auf die Tränendrüse. Und natürlich die Freude, dass wir heil
angekommen sind.
Vor lauter Freude küsse ich den dicken Zeh von Matthias.
Der Abt, der uns willkommen heißt, meint, dass er die Holter noch hinein holt, wenn
sie ankommen.
So haben wir einige Minuten Zeit, um alles noch einmal Revue passieren zu lassen.
Der Abt bekommt gesagt, dass die Holter vor der Türe stehen. Wir begrüßen sie beim
Einzug mit: „Großer Gott wir loben dich“ Ich kann meine Tränen nicht zurück halten.
Ich muss an Dana denken für die ich gelaufen bin. So eben habe ich die Nachricht
bekommen, dass sie von der Intensivstation auf eine normale Station verlegt wurde.
Wenn sie weiter so Fortschritte macht, darf sie am Wochenende nach Hause. Danke
lieber Gott, dass sie leben darf.
Nun werden die Holter begrüßt. Auch sie bekommen eine Gedenkminute.
Die Erstpilger bekommen ihre Pilgermedaillen.
Der Abt gibt uns den Pilgersegen und wir sind voller Stolz, dass wir es geschafft
haben.
Vor der Basilika werden noch einige Fotos gemacht.
Wir gratulieren uns alle, dass wir es vollbracht haben.
Jetzt geht es geschlossen zum Hotel, wo die heißersehnte Dusche auf uns wartet.
Wied steht mit unseren Koffern auf dem Hotel- Parkplatz und wir nehmen sie ein
letztes Mal aus dem Hänger.
Heute schlafe ich mit Hildegard und Irmgard in einem Zimmer. Nach dem
reichhaltigen Abendessen sitzen wir noch zusammen. Irmgard und Odilia führen einen
Sketch vor. Hans gibt auch noch sein Bestes, um uns zum Lachen zu bringen. Die Zeit
vergeht wie im Flug und um 23:30Uhr gehen wir zu Bett.
Fazit des Tages:
Vergiss niemals deine Träume, du schuldest ihnen dein Leben.
Mittwoch 09.05.2018
Bin eben aufgestanden. Irmgard und Hildegard sind schon fertig angezogen. Ich mache
mich auch fertig und wir gehen in Ruhe frühstücken.
Um 8:10 Uhr geht es zu Fuß zur Basilika St. Matthias zum Pilgeramt.
Das Pilgeramt beginnt um 9.00 Uhr und ist um ca. 10:30 Uhr zu Ende.
Alberts Frau ist heute Morgen mit dem Reisebus nach Trier gekommen und will Albert
überraschen. In der Basilika macht er Fotos. Hans steht jedes Mal auf, wenn Albert
fotografiert, damit Albert seine Frau nicht sieht. Doch als sie dann zur Kommunion
geht, erblickt Albert seine Frau. Da ist es vorbei! Albert kann vor Freude seine Tränen
nicht mehr zurück halten. Uns geht es ähnlich.
Nach der Messe treffen wir uns am Brunnen, wo wir unseren Kanon singen.
Zur Freude von Rolf klappt es abermals ganz gut. Mit dem Bus geht es in die Stadt wir
bummeln ein wenig herum und setzen uns anschließend vor ein schattiges Kaffee.
Pünktlich verladen wir die Koffer.
14:00 Uhr geht die Fahrt nach Hause.
17:00 Uhr Einzug in die Kirche „Sieben Schmerzen“
Begrüßung durch Diakon Martin Becker, der uns recht herzlich willkommen heißt. Wir
stehen im Kreis um den Altar und Heijo verabschiedet und bedankt sich bei uns. Jeder
Einzelne sagt auf seine Weise auf Wiedersehen.
Fazit des Tages:
Sei du selbst, denn alles andere gibt es schon!
Danke dass wir zusammen gehen konnten. Ich habe jeden einzelnen von euch sehr lieb
gewonnen!
Danke, dass es Menschen wie euch gibt. So Gott will, bin ich im nächsten Jahr wieder
mitten unter euch……
Bitte nicht vergessen!!!
Der kleine Franz ist noch immer im Bällebad.
Könnte ihn jemand da abholen??????
Eure Ursula Großkopf
Wer Fehler findet, darf sie gerne behalten!
P.S.: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag stellte sich das nächste Wunder ein:
Waltraud wurde erneut Oma. Der kleine Hunter Ben kam gesund und munter zur Welt
Ursula Großkopf, SMB ?
