Pilgerbericht 2019
von unserem Pilgerbruder
Johannes Brillen (Neupilger 2019)
über die Trier-Wallfahrt der Sankt Matthias Bruderschaften Vorst und Holzbüttgen
vom 25. bis 29. Mai 2019
Warum mache ich das eigentlich?
Marion’s Pilgerlied trifft den Nagel auf den Kopf „ Mir einer blonden Cicks. Fehlte im Leben nix, doch dann kam Lydia, sie kannte alle Tricks, sprach vom Gefühl des Glück……“
Damit fingen mich Kerstin und Franz ein. Zugesagt, doch auch Zweifel stiegen auf, schaffe ich das?
Irgendwie glich es einem Abenteuer, sich auf zu machen ins Ungewisse, was macht der Weg und das Gebet mit einem?
Auf machten sich nach dem Wortgottesdienst in St. Antonius, Vorst, die 4 Neuen ( Heike, Peter, Rolf und Johannes), sowie 30 erfahren Trier-Wallfahrer, den Weg zu Fuß nach Trier zu bestreiten.
Der Start in der morgendlichen Frühe am Samstag, den 25. Mai, bot ein grandioses Wetter.
Nach ersten kleinen Pause am Kreuz in Scherfhausen ging es weiter zum Frühstück im Pfarrheim zu Gustorf, wo wir herzlich empfangen wurden und ein gutes Frühstück auf uns wartete.
Aber schon beim Mittagessen in Bedburg wurde das erste mal die Fußpflege eröffnet, um sich der ersten Blessuren anzunehmen, von da an waren die Pflegerinnen jeden Mittag und Abend zur stelle die gequälten Füße und Beine wieder in Form zu bringen. So erreichtenwir am 1. Tag unser Nachtlager in Blatzheim, wir Neuen froh diesen Tag geschafft zu haben.
Am Sonntag, den 26. Mai, um 5 Uhr verließen wir Blatzheim mit dem NahzielFrühstück in Eggersheim, auch dieser Sonntag war ein herrlich sonniger Tag, der uns aber mächtig ins Schwitzen brachte auf dem Weg zur Matthias-Stele, etwas Erholung hatten wir dann in Eicks, bzw. in dortigen Pfarrkirche beim Wortgottesdienst. Nach dem Mittagessen brachen wir auf zur Schlußetappe des 2. Tages, Ziel die Jugendherberge in Blankenheim.
Ein fast burgähnliches Gebäude empfing uns, nichts ahnend schleppten wir nach dem ganzen Tag auf den Beinen unser Gepäck mit größten Mühen in unsere Schlafräume, die kurz unter dem Dach waren. Tag 2 geschafft und damit die Hälfte des Weges.
Bisher lief alles erstaunlich gut, dank der Unterbrechungen während des Gehens, ob es Singen, Rosenkranz-Gebet oder kurze Meditationen waren, als auch das Gespräch mit den Anderen ließen uns den Weg schaffen, auch die kurzen Trinkpausen an den Fahrzeugen die an Wegkreuzungen auf uns warteten und schon alles vorbereitet hatten waren eine willkommene Abwechslung. Nie hatte man das Gefühl neu zu sein, eher war es so alles gehöre man schon immer dazu.
Tag 3 und Montag der 27.Mai hatte es in sich, noch nicht ganz auf den Beinen ging es direkt bergauf und schon kochte wieder das Blut, etwas abenteuerlich wurde dann das Wegstück parallel zum Nonnenbach, unwegsames und nasses Gelände waren zu bewältigen, in Feusdorf wartete schon das Frühstück auf uns, gestärkt ging es dann zum Wortgottesdienst zur geistigen Stärkung, danach Abmarsch in Richtung Hillesheim. Zur Mittagszeit erreichten wir unser Ziel, die Spannung bei den Neupilgern steigt, denn schon die ganze Vormittag ranken sich Geschichten um die Neu-Pilger-Taufe. Jeder von uns war auf alles vorbereitet, die Mythen ranken von Badebekleidung bis…… dann war es endlich so weit, wir erreichten den „Pröpperbach“, der Rest unterliegt der Geheimhaltung für die zukünftigen Neupilger. Nach einem kurzen Marsch gab es wie bei einer Tauffeier auf der Wiese vor Salm Kaffee und Kuchen, den unsere Team der Begleitfahrzeuge aufgebaut hatte. In Deudesfeld war dann auch Tag 3 geschafft und wir waren dem Ziel so nahe wie noch nie.
Tag 4, Dienstag der 28.Mai. Nach dem Frühstück zur gewohnt frühen Stunde Start zur letzten Etappe. Der Wortgottesdienst in der Frohnert-Kapelle gestaltet von unseren Mitpilgern gab uns Stärke für den Rest des Weges zum Ziel.. Nach dem „diverse Marmeladen“ Frühstück (alle hausgemacht) erreichten wir nach dem Umrunden der Airbase Spangdahlen, wo wir zu Mittag verweilten, doch mit Aufbruch brach der Regensturm los, kurz aber heftig so das jeder seine Regensachen rauskramen musste, aber schon nach kurzem Weg brach die Sonne wieder durch und alle hatten wieder Arbeit genug ihre Sachen zu verstauen. Zur „Teufelsaustreibung“ am Bruderschaftskreuz wird es keine weiteren Schilderungen geben, zwecks Überraschung der zukünftigen Neupilger.
Nach einer kurzen Busfahrt stiegen wir an der „Römerbrücke“ in Trier aus und zogen zur Basilika St. Matthias, dort erhielten wir 4 die Neupilgerplakete, schon ein Gänsehaut-Moment, als auch die anschließende Gratulationskur durch die Mitpilger.
Als wir am Mittwoch, den 29.05.19 wieder in St. Antonius eintrafen wurde es nochmal sehr bewegend, als wir uns nach Tagen des gemeinsamen Pilgerns voneinander verabschiedeten, denn jeder tat dies sehr persönlichen durch ein paar nette Worte und Gesten.
Allen die uns auf dem Wege mitgetragen haben herzlichen Dank.
Festzuhalten bleibt für mich, in stressigen und schwierigen Situationen hilft der Gedanke an das Pilgern nach Trier und wirft so oft einen anderen Blick auf die Dinge.
Johannes Brillen
im Mai 2019