Pilgerbericht 2023
von unseren Pilgerschwestern
Kerstin Dost und Christina Rixgens (Neupilgerinnen 2023)
über die Trier-Wallfahrt der Sankt Matthias Bruderschaften Vorst und Holzbüttgen
vom 06. bis 10. Mai 2023
Losung: "Was wir gesehen und gehört..."
Gehört haben wir schon oft von den Trierpilgern, jetzt haben wir sie auch mit eigenen Augen gesehen
Dank Glockengeläut hat ganz Vorst unseren Aufbruch morgens um 5:00 gehört – gesehen und kommentiert hat ihn später auch die Facebookgemeinde
Uschi und Irmi wurden, egal zu welcher Uhrzeit, nicht müde unsere Füße zu versorgen, so konnten wir beeindruckende Pflasterkünste sehen
Gesehen haben wir viele Marienkapellen und Wegekreuze und sogar mitten im Wald einen bemalten Stein
Gehört haben wir sowohl erheiternde als auch nachdenklich stimmende Meditationstexte
Manchmal konnten wir nichts hören, dann waren wir tatsächlich auch mal schweigend unterwegs
Gerne gesehen wurden die Begleitfahrzeuge mit der beeindruckenden Schnapsvielfalt, die Gelenke, Füße und Geist wieder fit gemacht haben für das nächste Stück Weg. Meistens gab es dann auch das eine oder andere Trinklied zu hören
Auch Rosenkranzgesetze gab es zu hören, mal waren es neun, mal elf…aber nach ein paar Tagen Übung stimmte die Anzahl
Des Nachts gab es diverse Schnarch Konzerte, aber durch das Zimmerhopping kam immer mal jemand anderes in den Genuss
Immer wieder gut zu hören war Irmis Lache und diese beflügelte unsere Schritte, auch wenn sich der Weg mal zog
Gespannt waren wir auf unsere Pause in Spangdahlem, denn dafür war uns wahrer Hörgenuss versprochen worden…der leider ausblieb
Dafür gaben die Flieger bei der Teufelsaustreibung alles, sogar der Brudermeister wurde von dem Lärm übertönt
Wir hörten eindringliche Worte uns für die Taufe mit Badekleidung oder wenigstens
trockener Unterwäsche einzudecken, welche wir leichtsinnig in den Wind schlugen. Beim Anblick der liebevoll gestalteten Taufkleider fiel uns dann aber doch ein Stein vom Herzen
Einmal trennte uns die Erft vom Begleitfahrzeug, so dass die ersehnte Trinkpause ausfallen musste. Dafür nahmen wir am Anglerglück eines jungen Mannes teil und konnten einen
riesigen Wels bestaunen
Es gab Frösche zu hören, Rehe zu sehen und gelbe Rapsfelder soweit das Auge reichte
Schön war zu hören, wenn die wartende Gruppe für uns ankommende Pilger gesungen hat
Am Büdchen in Eiserfey waren dann leider nicht mehr, wie verabredet alle Fußpilger zu
sehen, so dass sich eine kleine dritte Gruppe auf den Weg zur Jugendherberge machte. Dabei konnten die Pilger dann auch ihre Geländegängigkeit unter Beweis stellen, denn kein
Stacheldraht war zu hoch und kein Graben zu tief, als dass wir ihn nicht überwunden hätten. Nur der einsetzende Dauerregen schwächte die Moral und wir ließen uns dankbar von Rolf und Heijo einsammeln.
Gerne gehört waren Utes Gitarrenklänge und Rolf wurde nicht müde, uns in Kanongruppen zu unterteilen und zu dirigieren
Gefreut haben wir uns über das gebuchte Rundumsorglospaket => weder Durst- noch Hungergefühl hatte eine Chance und selbst unser Bett in der Jugendherberge war liebevoll bezogen und mit Betthupferl versehen
Leider fiel der triumphale Einzug in die Matthias Basilika im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, was aber der Freude und der Erleichterung darüber, den Weg gemeinsam geschafft zu haben keinen Abbruch tat
Die feierliche Überreichung der Pilgerplakette und die damit verbundene Aufnahme in die Pilgerschar machte unser Glück vollkommen
Für das Opfergeld aus Gustorf haben wir noch ein Kerzchen angezündet
Anschließend ging es zum letzten Wunden lecken und Füße hochlegen ins Hotel und Gott sei Dank haben uns die gefräßigen Franzosen doch noch ein bisschen vom Buffett übriggelassen, so dass alle satt geworden sind
Frisch gestärkt und mit geölten Kehlen haben wir unseren Jubilar und Brudermeister Heijo hochleben lassen
Auf dem Weg beschlich uns auch die leise Ahnung, dass es den Pilgervirus tatsächlich gibt, denn warum sollte man sonst 10, 20 oder sogar 30 Jahre dabei sein
Vielen Dank für alles, was wir sehen und hören durften, für die nette Gemeinschaft, die tollen Gespräch, die schönen Lieder und Texte und das viele Lachen. Es war ein großartiges Erlebnis und eine verrückte Reise, an die wir immer mal wieder und sehr gerne im Alltag
zurückdenken!!
Eure Neupilgerinnen Kerstin und Christina